Gesprächskreis für Blinde und Sehbehinderte

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Das Mehr-Generationen-Haus in Brinkum (MGH) ist ein Ort der Begegnung. Es lebt seit jeher vom Austausch zwischen Jung und Alt, Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen, die geflüchtet sind, und denen, die schon ewig hier leben. Es ist dieses Miteinander, das jedem einzelnen von ihnen die größtmögliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.

„Um diesem großen Ziel ein Stück näher zu kommen, gibt es im MGH seit dem letzten Jahr einen Gesprächskreis für blinde und sehbehinderte Menschen, Angehörige und am Thema Interessierte“, erzählt Daniela Gräf, Leiterin der Einrichtung. „Er findet jeden dritten Donnerstag in den ungeraden Monaten, immer von 15.30 bis 17.00 Uhr statt.“

Ziel der Veranstaltung sei es, Menschen in ähnlichen Lebenssituationen zusammen zu bringen. In entspannter Atmosphäre, gerne auch bei Kaffee und Kuchen, erhielten die Teilnehmer neue Informationen und könnten untereinander Erfahrungen austauschen und Probleme besprechen. „Denn, wenn die Sehkraft nachlässt, ist es gut zu wissen, dass man mit den Herausforderungen nicht allein ist.“

Beim ersten Treffen im November hatte die Sozialpädagogin Anette Paul vom „Blinden- und Sehbehindertenverein Bremen e.V.“ (BSVB) ihre Selbsthilfe-Organisation vorgestellt und Fragen beantwortet.

Am Donnerstag, 19. Januar von 15.30 bis 17.00 Uhr begrüßt der Gesprächskreis nun Yerun Teulings, Reha-Fachmann für blinde und sehbehinderte Menschen. Teulings berichtet in seinem Vortrag „Die Umwelt anders erfassen“ über die vielfältigen Beratungs- und Schulungsangebote des Reha-Zentrums „TastSinn – Orientierung und Mobilität“. „Ziel der Arbeit ist es“, so Teulings, „neue Formen der Körperwahrnehmung und der Raum- und Richtungsorientierung sowie den Gebrauch von Hilfsmitteln, z.B. des Langstocks, zu erlernen.“ Menschen mit Seheinschränkung oder Blindheit wären oft stark verunsichert. Die Fortbewegung in der gewohnten Umgebung wird anstrengender, die Teilnahme am Straßenverkehr gefährlich.

„Aber man kann Fähigkeiten entwickeln, um sich die häusliche Umgebung, die Schule, den Arbeitsplatz neu zu erschließen. Der sachgerechte Einsatz der notwendigen Hilfsmittel (Mobilitätshilfen, optische Hilfsmittel) und die Schulung des Gehörs gewinnen hier zunehmend an Bedeutung“, erzählt er. Ins MGH bringt er Langstöcke und Augenbinden mit, um allen Interessierten ein Gefühl für den Umgang damit zu vermitteln.

„Die Betroffenen sollen in die Lage versetzt werden, unabhängig, sicher und selbstständig am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.“

Nach seiner Präsentation beantwortet er gerne Fragen und steht Betroffenen, soweit möglich, mit Rat und Tat zur Seite, heißt es vom Haus.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 19. Januar von 15.30 bis 17.00 Uhr im Mehr-Generationen-Haus Stuhr-Brinkum in der Bremer Str. 9 statt und ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ein Parkplatz ist vorhanden, für eine größtmögliche Mobilität stehen ehrenamtliche Mitarbeiter des Hauses zur Verfügung. Nähere Informationen unter Tel. 0421 – 80 60 98 74.

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